Hamburger Anzeiger - Polizei setzt Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen fort

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Polizei setzt Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen fort
Polizei setzt Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen fort / Foto: Thomas Lohnes - AFP/Archiv

Polizei setzt Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen fort

Die Polizei hat am Donnerstag ihren Räumungseinsatz an einem Protestcamp gegen den Kiesabbau in einem Wald in der Laußnitzer Heide in Sachsen fortgesetzt. Am Mittwochabend wurde nach Einsatzende eine mit Gurten in einem Baum festgeschnallte Frau entdeckt, teilten die Beamten in Görlitz am Donnerstag mit. Sie habe sich nach Gesprächen dazu entschlossen, herunter zu kommen, und erhielt einen Platzverweis.

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Der erste Einsatztag sei insgesamt ruhig verlaufen, resümierte die Polizei. Sechs Baumhäuser und ein Tripod wurden am Mittwoch beseitigt, 17 Menschen wurden aus dem Camp gebracht. Eine Aktivistin, die sich an ein Rohr geklebt hatte, musste medizinisch behandelt werden.

Gegen zehn Aktivisten leiteten die Beamten Ermittlungsverfahren ein. Dabei handelt es sich überwiegend um Ermittlungen wegen Widerstands gegen die Polizei. Darüber hinaus gab es eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Sprengstoffgesetz. Drei Aktivisten verstießen den Angaben zufolge gegen das Aufenthalts- und Betretungsverbot. Mehr als eintausend Beamte waren am ersten Tag im Einsatz.

Am Mittwochmorgen hatten die Beamten zunächst damit begonnen, die Auflagen einer Allgemeinverfügung in dem Waldstück zu kontrollieren. Eine Räumung des Heidebogens hatten sie von dem Ergebnis dieser Begehung abhängig gemacht und zunächst offen gelassen. Weil die Auflagen nicht eingehalten worden seien, sei die Versammlung im Wald beendet worden, hieß es.

Seit 2021 besetzen Umweltschützer das Waldstück Heidebogen in der Laußnitzer Heide. Sie protestieren damit gegen eine Abholzung der Fläche für die Erweiterung des nahen Kiesabbaus. Am 23. Januar lief eine Frist aus, bis zu der die Aktivisten das Camp und auch die Baumhäuser hätten räumen müssen. Seitdem wurde der Beginn eines größeren Polizeieinsatzes zur Räumung erwartet.

F.Carstens--HHA