Hamburger Anzeiger - Drei Festnahmen nach Schüssen auf Polizist in Nordirland

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Drei Festnahmen nach Schüssen auf Polizist in Nordirland
Drei Festnahmen nach Schüssen auf Polizist in Nordirland / Foto: PAUL FAITH - AFP

Drei Festnahmen nach Schüssen auf Polizist in Nordirland

Nach den Schüssen auf einen Polizisten in Nordirland sind drei Männer festgenommen worden. Die drei Verdächtigen im Alter von 38, 45 und 47 Jahren wurden am Donnerstagmorgen festgenommen, sagte Polizeipräsident Simon Byrne auf einer Pressekonferenz. Zuvor hatten die Ermittler erklärt, dass gewaltbereite nordirische Republikaner und die New IRA, eine Splittergruppe der aufgelösten Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA), im Fokus der Ermittlungen stünden.

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Der Angriff auf den Polizisten John Cadwell ereignete sich am Mittwochabend während eines Fußballtrainings mit Kindern auf einem Sportplatz in der Stadt Omagh in der Grafschaft Tyrone. Nach Polizeiangaben wurden mehrere Schüsse auf ihn abgefeuert. Der erfahrene Polizist, der wichtige Ermittlungen leitete und sich gerade nicht im Dienst befand, wurde mit Schussverletzungen in ein Krankenhaus gebracht und befand sich am Donnerstag weiterhin in einem "kritischen, aber stabilen" Zustand. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen versuchten Mordes ein und startete einen Zeugenaufruf.

Byrne bezeichnete den Angriff als "dreist und kalkuliert" und fügte hinzu, er habe die Kollegen des Opfers "extrem verzweifelt" gemacht. Die fünf nordirischen Parteien erklärten, es gebe "absolut keine Toleranz gegenüber solchen Angriffen durch Feinde des Friedens". Cadwell sei vor den Augen seines Sohnes und anderer Kinder niedergeschossen worden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

In Nordirland kommt es - 25 Jahre nach Beendigung des Konflikts durch den Karfreitags-Friedensvertrag - nur noch ab und zu zu Angriffen auf Polizisten, die es früher regelmäßig gab. Im Nordirland-Konflikt waren rund 3500 Menschen getötet worden. Die IRA kämpfte jahrzehntelang für die Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland.

Derzeit ist die Lage wieder angespannt. Nordirland hat seit Februar 2022 keine arbeitsfähige Regierung, weil die pro-britische DUP aus Protest gegen das im Brexit-Akommen vereinbarte Nordirland-Protokoll eine Beteiligung an der Exekutive verweigert. Den Unionisten sind insbesondere die Zollregelungen des Protokolls ein Dorn im Auge, weil diese de facto eine Seegrenze zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs schaffen.

H.Brunner--HHA