Hamburger Anzeiger - Bis zu zehn Vermisste nach Einsturz eines Wohngebäudes in Marseille

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Bis zu zehn Vermisste nach Einsturz eines Wohngebäudes in Marseille
Bis zu zehn Vermisste nach Einsturz eines Wohngebäudes in Marseille / Foto: CLEMENT MAHOUDEAU - AFP

Bis zu zehn Vermisste nach Einsturz eines Wohngebäudes in Marseille

Nach dem Einsturz eines Wohngebäudes in der französischen Hafenstadt Marseille werden bis zu zehn Menschen vermisst. Vier bis zehn Menschen würden unter den Trümmern vermutet, sagte Innenminister Gérald Darmanin am Sonntag vor Ort. "Wir wissen nicht, ob sie leben oder tot sind." Bei dem vermutlich durch eine Gasexplosion verursachten Einsturz in der Nacht auf Sonntag wurden fünf Menschen in Nachbarhäusern verletzt.

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"Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass es bei dieser schrecklichen Tragödie Todesopfer geben wird", sagte Benoît Payan, der Bürgermeister von Marseille. Möglicherweise habe eine Gas-Explosion den Einsturz verursacht, sagte der Präfekt der Region, Christophe Mirmand, der Nachrichtenagentur AFP. Anwohner berichteten nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters Yannick Ohanessian von Gasgeruch.

Das vierstöckige Gebäude im Zentrum Marseilles war in der Nacht auf Sonntag gegen 00.40 Uhr eingestürzt. Die Straßen rund um das eingestürzte Gebäude wurden abgesperrt, zahlreiche Einsatzkräfte waren vor Ort. Ein Feuer in den Trümmern verhinderte zunächst den Einsatz von Suchhunden und Rettungsteams an der Einsturzstelle, sagte Bürgermeister Payan. Auch am Nachmittag stieg noch Rauch aus den Trümmern auf.

Die Feuerwehr, die mit mehr als hundert Kräften im Einsatz war, konnte zunächst keine Angaben zur Anzahl der Menschen machen, die sich vor dem Einsturz im Gebäude befanden. Angrenzende Gebäude in dem Viertel, das für sein reges Nachtleben bekannt ist, wurden evakuiert, 180 Bewohner vorübergehend in einer Schule untergebracht.

Ein benachbartes Gebäude stürzte teilweise ein. Mit Leitern wurden acht Menschen in Sicherheit gebracht, die sich auf eine Dachterrasse gerettet hatten.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron dankte den Rettungskräften im Kurzbotschaftendienst Twitter. Seine Gedanken seien bei den Betroffenen und ihren Angehörigen, schrieb Macron.

Ein Augenzeuge namens Aziz, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte, sprach gegenüber AFP von einer "Explosion", bei der "alles gebebt" habe. "Wir haben Leute rennen sehen, überall war Rauch, das Gebäude ist auf die Straße gestürzt", sagte der Mann, der nach eigenen Angaben einen Spätkauf-Laden in der Straße betreibt, in der sich das eingestürzte Gebäude befindet.

Im November 2018 waren beim Einsturz zweier Gebäude in Marseille acht Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Häuser befanden sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Bei dem nun eingestürzten Gebäude gab es jedoch nach Angaben des Bürgermeisters wie des Präfekten keinerlei Hinweise auf Baufälligkeit. "Wir haben es hier nicht mit einer Straße mit schlechten Wohnverhältnissen zu tun", sagte Bürgermeister Payan.

H.Brunner--HHA