Hamburger Anzeiger - Zwei Tote in Trümmern von eingestürztem Wohnhaus in Marseille gefunden

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Zwei Tote in Trümmern von eingestürztem Wohnhaus in Marseille gefunden
Zwei Tote in Trümmern von eingestürztem Wohnhaus in Marseille gefunden / Foto: CLEMENT MAHOUDEAU - AFP

Zwei Tote in Trümmern von eingestürztem Wohnhaus in Marseille gefunden

Nach dem Einsturz eines Wohngebäudes in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille sind nach Behördenangaben in der Nacht zu Montag zwei Tote in den Trümmern gefunden worden. Rettungskräfte suchten weiter nach Vermissten und trieben die Bergungsarbeiten im Schutt mithilfe eines Krans voran. Doch ein anhaltendes Feuer unter den Trümmern erschwerte den Einsatz von Suchhunden.

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Angesichts der Schwierigkeiten werde es eine Weile dauern, die Todesopfer zu bergen, erklärte die Feuerwehr, als sie gegen 1.00 Uhr in der Nacht zu Montag den Fund der beiden Todesopfer vermeldete. Nach der Bergung würden die Leichen identifiziert.

Zuvor waren acht Menschen als vermisst gemeldet worden. Sie reagierten nicht auf Anrufe, teilte Staatsanwältin Dominique Laurens am Sonntagabend mit.

Das vierstöckige Gebäude im Zentrum Marseilles war in der Nacht auf Sonntag gegen 00.40 Uhr eingestürzt. Vermutlich hatte eine Gasexplosion den Einsturz verursacht. Fünf Menschen in Nachbarhäusern wurden verletzt. Fast 200 Menschen mussten aus angrenzenden Gebäuden evakuiert werden.

"In dieser Nacht sind die Trauer und der Schmerz groß", erklärte Benoît Payan, der Bürgermeister von Marseille. "Wir tun weiterhin alles, um die Rettungsarbeiten erfolgreich abzuschließen", fuhr er fort und versicherte, dass alle städtischen wie staatlichen Stellen noch im vollen Einsatz seien.

Die Straßen rund um das eingestürzte Gebäude waren nach dem Einsturz abgesperrt worden, zahlreiche Einsatzkräfte waren vor Ort. Auch am Abend stieg noch Rauch aus den Trümmern auf. Laut Innenminister Gérald Darmanin, der vor Ort war, könnte es noch "mehrere Stunden, vielleicht sogar länger" dauern, bis der Brand gelöscht sei.

Ein benachbartes Gebäude stürzte teilweise ein. Mit Leitern wurden acht Menschen in Sicherheit gebracht, die sich auf eine Dachterrasse gerettet hatten. Ein zweites Nachbarhaus war einsturzgefährdet.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron dankte den Rettungskräften im Kurzbotschaftendienst Twitter. Seine Gedanken seien bei den Betroffenen und ihren Angehörigen, schrieb Macron.

Zeugen beschrieben der Nachrichtenagentur AFP die Explosion. Die gewaltige Explosion habe das Zimmer erschüttert, in dem sie geschlafen habe, sagte eine Anwohnerin aus einer der benachbarten Straßen. "Ich wurde wachgerüttelt, als hätte ich geträumt", sagte sie. "Wir haben sehr schnell einen starken Gasgeruch gerochen, der noch bis heute morgen zu riechen war."

Anwohner berichteten nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters Yannick Ohanessian von Gasgeruch; Überwachungskameras nahmen eine gewaltige Erschütterung auf. Möglicherweise habe eine Gasexplosion den Einsturz verursacht, sagte neben Laurens auch der Präfekt der Region, Christophe Mirmand.

Im November 2018 waren beim Einsturz zweier Gebäude in Marseille acht Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Häuser befanden sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Bei dem nun eingestürzten Gebäude gab es jedoch nach Angaben des Bürgermeisters wie des Präfekten keinerlei Hinweise auf Baufälligkeit. "Wir haben es hier nicht mit einer Straße mit schlechten Wohnverhältnissen zu tun", sagte Bürgermeister Payan.

A.Roberts--HHA