Hamburger Anzeiger - IAEA: Japan darf gefiltertes Kühlwasser aus dem Akw Fukushima ins Meer leiten

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IAEA: Japan darf gefiltertes Kühlwasser aus dem Akw Fukushima ins Meer leiten
IAEA: Japan darf gefiltertes Kühlwasser aus dem Akw Fukushima ins Meer leiten / Foto: Philip FONG - AFP

IAEA: Japan darf gefiltertes Kühlwasser aus dem Akw Fukushima ins Meer leiten

Japans Vorhaben, aufbereitetes Kühlwasser aus dem Atomkraftwerk Fukushima ins Meer zu leiten, steht nichts mehr entgegen. Das Vorgehen entspreche internationalen Sicherheitsstandards, heißt es in einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), den deren Chef Rafael Grossi am Dienstag in Tokio vorstellte. Das kontrollierte Abfließen des Kühlwassers habe nur einen "geringfügigen radiologischen Einfluss auf Menschen und die Umwelt".

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Seine Behörde habe das japanische Vorhaben zwei Jahre lang geprüft und Wasserproben aus dem Akw Fukushima in eigenen und unabhängigen Laboren testen lassen, sagte Grossi nach Gesprächen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida und Außenminister Yoshimasa Hayashi. Die Abgabe des Wassers war bereits vorläufig durch die IAEA genehmigt worden, die japanische Regierung hatte allerdings angekündigt, erst nach dem umfassenden Bericht der IAEA damit zu starten.

Das Akw Fukushima Daiichi war 2011 nach einem schweren Erdbeben von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Die komplette Stilllegung der Anlage wird weitere Jahrzehnte dauern.

Eines der drängendsten Probleme des Akw-Betreibers Tepco ist der Umgang mit den 1,3 Millionen Kubikmetern Wasser, die sich in der Anlage angesammelt haben. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Grund-, Regen- und Kühlwasser. Bevor dieses nun ins Meer geleitet werden soll, werden Tepco zufolge fast alle radioaktiven Bestandteile herausgefiltert.

Die Ableitung des gefilterten Wassers ins Meer ist umstritten; China, Südkorea und auch die Fischer in Fukushima zeigen sich besorgt. "Wir verstehen, dass es Bedenken gibt", sagte Grossi. Die IAEA werde ein dauerhaftes Büro in der Anlage in Fukushima eröffnen, um die Wasserabgabe zu überwachen.

Wann genau in diesem Sommer Japan mit der Ableitung des aufbereiteten Wassers ins Meer starten will, steht noch nicht fest. Der Unfall im Akw Fukushima war das weltweit schwerste Atomunglück seit der Katastrophe im ukrainischen Akw Tschernobyl im Jahr 1986.

X.Nguyen--HHA