Vier Festnahmen in Polen nach Millionendiebstahl in Hauptzollamt Emmerich
Mehr als anderthalb Jahre nach einem Millionendiebstahl im Hauptzollamt im nordhrein-westfälischen Emmerich sind vier Tatverdächtige ermittelt worden. Nach langwierigen Ermittlungen wurden die Beschuldigten am Dienstag vergangener Woche in Zusammenarbeit mit der Polizei in Sachsen und den polnischen Strafverfolgungsbehörden in Polen festgenommen, wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Kleve am Mittwoch mitteilten. Darunter sei auch ein deutscher Zollbeamter, der als "Tippgeber" aufgetreten sei.
Der Zollbeamte besitze auch die polnische Staatsangehörigkeit. Bei den übrigen Tatverdächtigen handle es sich um eine Polin, die vor allem als Vermittlerin aufgetreten sei und zwei polnische Staatsbürger, die den Einbruch begangen haben sollen. Die Festnahmen erfolgten demnach in Zgorzelec und Karpacz. Die Beschuldigten befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Deutsche Polizisten durchsuchten am 10. Mai die beiden Wohnungen des tatverdächtigen Zöllners in Köln und Görlitz sowie dessen Arbeitsplatz in Bonn. Auch in Polen gab es eine Vielzahl von Durchsuchungen. In dem Nachbarland liefen eigenständige Ermittlungen zu dem Einbruch in das Hauptzollamt.
Die Täter waren am 1. November 2020 mit Hilfe eines Kernbohrers in den Tresorraum des Hauptzollamts eingebrochen. Bei dem laut Polizei professionell geplanten Einbruch wurden sechseinhalb Millionen Euro erbeutet. Die Zollverwaltung lobte für Hinweise zur Tat oder den Tätern eine Belohnung von hunderttausend Euro aus. Auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" wurde der Fall ausgestrahlt. Dennoch fehlte lange Zeit eine heiße Spur.
T.Schmidt--HHA