Prozess gegen Mutter eines toten Säuglings vor Babyklappe in Köln begonnen
Vor dem Landgericht Köln hat am Mittwoch ein Prozess um einen vor einer Babyklappe entdeckten toten Säugling gegen dessen Mutter begonnen. Für einen Teil der Verhandlung wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen, wie eine Sprecherin sagte. Die Staatsanwaltschaft legt der 36-Jährigen zur Last, ihr fünftes Kind durch Unterlassen getötet zu haben.
Nach einer geheimgehaltenen Schwangerschaft soll sie das Kind im Juli vergangenen Jahres im Badezimmer ihrer Wohnung alleine geboren und selbst abgenabelt haben. Danach habe sie den Säugling eingewickelt und in einem Kleiderschrank ihrer älteren Kinder abgelegt, um es am nächsten Morgen zur Babyklappe eines Familienzentrums im Stadtteil Nippes zu bringen. Dort soll sie das Neugeborene abgelegt haben, ohne den Alarm der Babyklappe auszulösen.
Die in ein Handtuch eingewickelte Baby wurde am 12. Juli tot vor der Klappe gefunden. Eine bei dem Kleinen gefundene Quittung eines Discounters habe zu der 36-Jährigen geführt, die in der Nähe des Frauenhauses lebt. Im August wurde die Frau festgenommen. Für das Verfahren sind zunächst drei weitere Verhandlungstage bis Ende Februar angesetzt.
W.Widmer--HHA