Hamburger Anzeiger - Iran zieht Pass von früherem Fußballspieler Ali Daei ein

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Iran zieht Pass von früherem Fußballspieler Ali Daei ein
Iran zieht Pass von früherem Fußballspieler Ali Daei ein / Foto: KARIM JAAFAR - AFP/Archiv

Iran zieht Pass von früherem Fußballspieler Ali Daei ein

Der Iran hat nach Angaben örtlicher Medien den Pass des Fußballstars Ali Daei beschlagnahmt. "Die Beschlagnahmung von Ali Daeis Pass ist darauf zurückzuführen, was er auf Instagram in Reaktion auf Mahsa Aminis Tod geschrieben hat", berichtete die reformorientierte Zeitung "Hammihan" am Montag. Der frühere Hertha-BSC-Spieler hatte die "Unterdrückung" der Proteste angeprangert, die seit dem Tod einer 22-jährigen, von der Sittenpolizei festgenommenen Kurdin andauern.

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Die 22-jährige Mahsa Amini war am 16. September in Teheran gestorben, nachdem sie dort drei Tage zuvor von der Sittenpolizei wegen des Vorwurfs festgenommen wurde, ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Seitdem kommt es landesweit zu Protesten.

Daei hatte die iranische Regierung am 27. September aufgefordert, "lieber die Probleme des iranischen Volks zu lösen anstatt Unterdrückung, Gewalt und Festnahmen anzuwenden". Sein Bruder Mohammed sagte der Sport-Website "Varzesh3" am Sonntag: "Ali hat sein ganzes Leben dafür gegeben, die Flagge des Irans zu hissen, er liebt das Land und seine Leute und sagt immer die Wahrheit." Was nun seinem Bruder widerfahren sei, bezeichnete er als "bedauerlich".

Der 52-Jährige war einer der ersten iranischen Fußballspieler, der in einer europäischen Liga antrat. In Deutschland spielte er zunächst für Arminia Bielefeld und FC Bayern München, bevor er zu Hertha BSC wechselte. Der Berliner Bundesligist schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, der Verein blicke "bestürzt" auf die Situation im Iran. "Unser ehemaliger Spieler Ali Daei darf das Land nicht mehr verlassen, da er sich für Frauenrechte eingesetzt hat", führte Hertha fort.

Mehrere iranische Sportler sowie Schauspieler und Regisseure haben sich hinter die Demonstrationen gestellt und die Behörden aufgefordert, den Protestierenden zuzuhören. Am vergangenen Donnerstag hatten Medien bereits darüber berichtet, dass die iranische Justiz wegen Unterstützung der Proteste gegen den früheren Bayern-Profi Ali Karimi ermittle.

P.Meier--HHA