Hamburger Anzeiger - Bayerns Kunstminister sieht organisierte Kriminelle hinter Diebstahl von Goldschatz

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Bayerns Kunstminister sieht organisierte Kriminelle hinter Diebstahl von Goldschatz
Bayerns Kunstminister sieht organisierte Kriminelle hinter Diebstahl von Goldschatz / Foto: Odd ANDERSEN - AFP/Archiv

Bayerns Kunstminister sieht organisierte Kriminelle hinter Diebstahl von Goldschatz

Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) sieht den Diebstahl eines wertvollen Goldschatzes aus dem oberbayerischen Manching als Fall von organisierter Kriminalität. "Klar ist, du marschierst nicht einfach in so ein Museum rein und nimmst dann diesen Schatz mit", sagte Blume am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk. "Das ist hochgradig gesichert, und insofern liegt die Vermutung zumindest nahe, dass wir es hier eher mit einem Fall von organisierter Kriminalität zu tun haben."

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Blume stellte dabei eine Verbindung zwischen dem Einbruch und einer vorsätzlichen Beschädigung von Glasfaserkabeln der Deutschen Telekom in Manching am Dienstag her. "Es sind tatsächlich sämtliche Sicherungsmaßnahmen - inklusive der gesamten Telefonverbindungen des Ortes Manching - lahmgelegt worden", sagte er. Die Täter seien mit einer kriminellen Energie vorgegangen, gegen die auch ein sehr hohes Maß von Sicherheitsvorkehrungen "offensichtlich dann nicht ausgereicht hat".

Unbekannte Einbrecher hatten in Manching am frühen Dienstag den Goldschatz aus der Keltenzeit entwendet. Die Vitrine mit fast 500 Goldmünzen wurde dazu gezielt aufgebrochen. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Euro. Zuvor waren die Glasfaserkabel in einem Technikraum der Telekom durchtrennt worden. Dadurch waren die Telefon- und Internetverbindungen für etwa 13.000 Privat- und Firmenkunden rund um Manching unterbrochen.

Der Schatz mit den insgesamt rund vier Kilogramm schweren Artefakten gilt laut dem Kelten-Römer-Museum als größter keltischer Goldfund des 20. Jahrhunderts. Er wurde im Sommer 1999 bei Grabungen auf dem Gebiet von Manching freigelegt. Die Münzen können etwa auf das Jahr 100 vor Christus datiert werden.

"Der große Schaden tatsächlich ist ja der kulturhistorische Schaden", sagte Blume zu dem Diebstahl. "Wir reden über den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts - er ist von einmaligem kulturhistorischen Wert." Es werde "alles getan", um "der Täter habhaft zu werden".

Th.Frei--HHA