Papst arbeitet nach Operation vom Krankenhaus aus
Nach seiner jüngsten Operation hat Papst Franziskus nach Angaben des Vatikans vom Krankenhaus aus wieder seine Arbeit aufgenommen. Franziskus habe am Freitag nach einer "guten" zweiten Nacht seit seiner OP gefrühstückt und "den größten Teil des Morgens in einem Sessel" statt im Bett verbracht, teilte der Vatikan mit. "So konnte er Zeitung lesen und wieder anfangen zu arbeiten." Franziskus' Genesung verlaufe wie erwartet.
"Die vergangene Nacht verlief gut", teilte der Vatikan am Freitagvormittag mit. Am Vortag hatte der Papst bereits die Mutter eines kleinen Jungen angerufen, um ihr für ein Plakat mit Genesungswünschen der Familie zu danken. Der 86-Jährige hatte das Kind während eines früheren Aufenthaltes im Gemelli-Krankenhaus getauft, als sowohl er als auch der Junge dort behandelt wurden.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche war nach Angaben von Vatikan-Sprecher Matteo Bruni wegen einer sogenannten Hernie in das Krankenhaus eingeliefert worden. Er litt demnach an einem Gewebebruch an der Bauchdecke, die ihm "wiederkehrende, schmerzhafte und sich verschlimmernde" Symptome verursachte.
Bei der dreistündigen Operation, einer sogenannten Laparotomie, wurde die Bauchdecke geöffnet. Wie der behandelnde Arzt Sergio Alfieri mitteilte, wurde die Bauchdecke unter Vollnarkose mit einem chirurgischen Netz ausgebessert. Der Chirurg hatte den Papst bereits im Jahr 2021 operiert.
Franziskus' Gesundheitszustand sorgt immer wieder für Spekulationen über seine Zukunft. Wegen anhaltender Schmerzen im rechten Knie sowie Ischias war er den Großteil des vergangenen Jahres auf einen Rollstuhl angewiesen. Ende März lag das Oberhaupt der katholischen Kirche dann wegen einer Bronchitis, die mit Antibiotika behandelt wurde, für drei Nächte im Krankenhaus. Im März sagte Franziskus allerdings, ein Rücktritt stehe nicht zur Debatte.
Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren starb, hatte Kirchengeschichte geschrieben, als er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte.
L.Keller--HHA