Hamburger Anzeiger - IW-Studie: Homeoffice stieg während Pandemie sprunghaft an

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IW-Studie: Homeoffice stieg während Pandemie sprunghaft an
IW-Studie: Homeoffice stieg während Pandemie sprunghaft an

IW-Studie: Homeoffice stieg während Pandemie sprunghaft an

Die Zahl der Menschen im Homeoffice ist einer aktuellen Studie zufolge während der Pandemie sprunghaft angestiegen. Insbesondere in kleinen Betrieben besteht demnach bei der Rückkehr in den Regelbetrieb jedoch ein Konfliktpotenzial, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Mittwoch in Köln erklärte. In Deutschland arbeiteten demnach im Februar 2021 knapp die Hälfte (49 Prozent) der abhängig Beschäftigten im Homeoffice, vor der Pandemie waren es lediglich zehn Prozent.

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Auch auf europäischer Ebene zeichnete sich laut IW ein ähnlicher Trend ab: Arbeiteten in der Europäischen Union im Jahr 2019 durchschnittlich elf Prozent aller abhängig Beschäftigten zumindest ab und zu aus dem Homeoffice, waren es im Februar und März 2021 etwa 42 Prozent. In den Niederlanden arbeiteten gar 60 Prozent der Beschäftigten von zuhause. Inzwischen ist die Zahl laut IW jedoch wieder stark zurückgegangen.

Zwar werde die Verbreitung von Homeoffice in Zukunft zunehmen, prognostizierten die IW-Forscher. Wo eine schrittweise Rückkehr zum Regelbetrieb erfolge, berge dies aber auch Konfliktpotenzial: Eine Erwerbstätigenbefragung aus dem Jahr 2018 belegt demnach, dass gut ein Fünftel der Arbeitnehmer in Deutschland nicht von zuhause arbeiten darf, obwohl sie sich dies wünschen und ihre Aufgabe nach eigener Aussage für das Homeoffice geeignet wäre.

Das IW forderte deshalb einen Dialog zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, "um angemessene spezifische Lösungen" über das Ob und Wie des Arbeitens von zuhause zu finden. Von staatlicher Einmischung in diesen Dialog halten die Forscher indes wenig: Der im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung festgeschriebene Erörterungsanspruch, also das Recht der Arbeitnehmer, ein mögliches mobiles Arbeiten mit dem Arbeitgeber zu diskutieren, riskiere den Aushandlungsprozess "aus der Balance zu bringen", kritisierten die IW-Forscher.

L.Keller--HHA