Hamburger Anzeiger - Russland sperrt Luftraum für Fluggesellschaften aus 36 Ländern

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Russland sperrt Luftraum für Fluggesellschaften aus 36 Ländern
Russland sperrt Luftraum für Fluggesellschaften aus 36 Ländern

Russland sperrt Luftraum für Fluggesellschaften aus 36 Ländern

Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens hat Russland seinen Luftraum für Fluggesellschaften aus 36 Ländern gesperrt. Die russische Luftfahrtbehörde sprach am Montag von einer "Vergeltungsmaßnahme" für die Luftraum-Sperrungen europäischer Staaten. Betroffen sind demnach unter anderem alle EU-Länder, Großbritannien und Kanada. Kanada hatte sich kurz zuvor den Ländern angeschlossen, die wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine ihren Luftraum für russische Flugzeuge geschlossen haben.

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Deutschland und alle anderen EU-Staaten hatten am Sonntag als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Großbritannien, Norwegen, Nordmazedonien und Island schlossen sich der Maßnahme an. Die Sperrung des deutschen Luftraums gilt nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums für drei Monate, ausgenommen sind humanitäre Hilfsflüge.

Ost- und nordeuropäische Länder wie Lettland, Litauen, Estland, Slowenien, Bulgarien, Polen und Tschechien hatten schon zuvor Überflugverbote für russische Maschinen verhängt. Als Vergeltungsmaßnahme begann Moskau damit, Flugzeuge aus diesen Ländern mit einem Flugverbot über Russland zu belegen.

Dieses Verbot weitete Moskau nun auf 36 Länder aus. Die russische Zivilluftfahrtbehörde erklärte, ein Überflug sei nur noch in Ausnahmefällen möglich. Dafür sei eine Spezialerlaubnis der russischen Behörden nötig.

Kurz nach der EU hatte am Sonntag auch Kanada seinen Luftraum für russische Flugzeuge geschlossen. "Wir werden Russland für seine unprovozierten Angriffe auf die Ukraine zur Verantwortung ziehen", sagte Verkehrsminister Omar Alghabra.

Trotz des Verbots überflog am späten Sonntagabend eine Maschine der russischen Fluggesellschaft Aeroflot von Miami in den USA kommend die kanadische Ostküste. Das kanadische Verkehrsministerium erklärte im Onlinedienst Twitter, dass "Aeroflot-Flug Nummer 111 gegen das eingeführte Verbot verstoßen hat". Das Ministerium kündigte eine Untersuchung an.

Wegen der Luftraumsperrungen forderten Frankreich, Großbritannien und die USA ihre Bürger zum schnellen Verlassen Russlands auf. Das Außenministerium in Paris verwies darauf, dass die "meisten europäischen Fluggesellschaften" den Luftverkehr nach Russland eingestellt hätten. Franzosen in Russland sollten daher noch bestehende Flüge nutzen, um auszureisen. Franzosen in Belarus sollten das Land auf dem Landweg Richtung EU verlassen.

Die britische Regierung warnte am Montag vor "allen Reisen nach Russland". "Die verfügbaren Flugoptionen für die Rückkehr nach Großbritannien sind begrenzt und die russische Wirtschaft wird zunehmend instabil", erklärte das Außenministerium auf Twitter.

Auch die USA forderten ihre Bürger auf, wegen der Luftraumsperrungen und der Flugabsagen "die sofortige Ausreise aus Russland über die noch verfügbaren kommerziellen Optionen zu erwägen". Einer entsprechenden Empfehlung der US-Botschaft in Moskau schloss sich am Montag auch das US-Außenministerium an.

Die Bundesregierung hatte die Deutschen am Sonntag aufgerufen, nicht nach Russland zu reisen. "Von Reisen in die Russische Föderation wird abgeraten", erklärte das Auswärtige Amt. Vor Reisen in die Grenzregion zur Ukraine wurde gewarnt. Das Ministerium verwies auf die Luftraumsperrungen und die Einstellung des Flugbetriebs durch Fluggesellschaften. Auch seien acht Flughäfen in Südrussland geschlossen.

P.Garcia--HHA