Lambrecht warnt vor "Flächenbrand" bei Nato-Einsatz in Ukraine
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat im Fall eines Nato-Einsatzes in der Ukraine vor unkontrollierbaren Folgen gewarnt. "Wir müssen verhindern, dass es einen Flächenbrand gibt", sagte sie am Mittwoch am Rande des Nato-Sondertreffens in Brüssel zu der von Polen vorgeschlagenen "Friedensmission". Zuvor hatte auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin bestätigen lassen, dass er Nato-Truppen in der Ukraine ablehnt.
Offen zeigte sich Lambrecht dagegen für eine weitere Erhöhung der Nato-Truppenstärke in den östlichen Mitgliedsländern. Nötig sei eine "schnelle Reaktionsfähigkeit", um alle Verbündeten vor dem "brutalen Angriffskrieg" des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu schützen, sagte die SPD-Politikerin. "Auch wenn es bisher keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass das Bündnisgebiet angegriffen wird, so können wir das nicht gänzlich ausschließen, und wir müssen vorbereitet sein", betonte sie.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte am Dienstag "wesentlich mehr Streitkräfte" und eine erhebliche Aufstockung der Luft- und Seestreitkräfte zur Sicherung der Nato-Ostflanke in den kommenden Jahren vorgeschlagen. Nach Stoltenbergs Angaben sind derzeit "hunderttausende Soldaten" der Bündnisländer in erhöhter Alarmbereitschaft. Dazu zählen rund 40.000 Soldaten der Nato-Eingreiftruppe Nato Response Force (NRF). Die USA hatten ihre Truppenstärke in Europa demnach zuletzt auf 100.000 erhöht.
A.Baumann--HHA