Hamburger Anzeiger - CNN: USA und Deutschland vereiteln Anschlag auf Rheinmetall-Chef

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CNN: USA und Deutschland vereiteln Anschlag auf Rheinmetall-Chef
CNN: USA und Deutschland vereiteln Anschlag auf Rheinmetall-Chef / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

CNN: USA und Deutschland vereiteln Anschlag auf Rheinmetall-Chef

Die USA und Deutschland haben nach CNN-Informationen in diesem Jahr einen von Russland geplanten Mordanschlag auf Rheinmetall-Chef Armin Papperger vereitelt. Die US-Geheimdienste hätten die deutschen Behörden über den Plan informiert und daraufhin hätten letztere Schutzmaßnahmen für Papperger ergriffen, berichtete der US-Nachrichtensender am Donnerstag unter Berufung auf mehrere Behördenquellen. Russland soll den Anschlag auf Papperger demnach wegen der Lieferungen des Düsseldorfer Rüstungskonzerns an die Ukraine geplant haben.

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In dem CNN-Bericht hieß es weiter, Moskau habe eine ganze Serie von Morden an europäischen Managern der Rüstungsbranche geplant, welche die Ukraine im Krieg gegen die russischen Invasionstruppen unterstützen. Der Plan für den Anschlag auf den Rheinmetall-Chef sei aber der am weitesten fortgeschrittene gewesen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte beim Gipfel der Allianz in Washington, es gebe ein "Muster" in Russland, "feindliche Aktionen gegen Nato-Verbündete auszuführen". Dazu zählten unter anderem Cyberangriffe und Giftanschläge. Im Einzelnen kommentierte er die CNN-Angaben nicht.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, sagte dem TV-Sender Welt, er könne "über Geheimdienstangelegenheiten nicht sprechen", verwies aber darauf, dass der russische Präsident Wladimir Putin in der Vergangenheit Waffen- und Munitionslieferungen deutscher und US-Rüstungsfirmen für das Voranschreiten des Krieges verantwortlich gemacht habe.

"Dies ist ein Mann, dessen eigene Verteidigungsindustrie stark erodiert ist, und der versucht, sie zu stärken", sagte Kirby. Putin habe klargemacht, "dass die Unterstützung, die der Westen der Ukraine bietet, (...) allein dafür sorgen, dass der Krieg weitergeht."

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Rande des Nato-Gipfels zu dem CNN-Bericht, dieser bestätige den "hybriden Angriffskrieg", den Russland führe. "Und das unterstreicht erneut, dass wir gemeinsam als Europäer uns bestmöglich schützen müssen und nicht naiv sein dürfen", fügte sie hinzu.

Konkret wollte sich die Bundesregierung nicht zu dem Bericht äußern. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums antwortete auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP: "Wir können den Bericht von CNN nicht kommentieren. Grundsätzlich gilt: Die Bundesregierung nimmt die Bedrohungen durch das russische Regime sehr ernst. Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und handeln entsprechend, in enger Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern."

Die Bundesregierung werde sich "durch die russischen Bedrohungen nicht einschüchtern lassen", betonte der Ministeriumssprecher auch. Die Regierung werde "weiter alles daran setzen, mögliche Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden".

Auch Rheinmetall wollte sich nicht zu dem CNN-Bericht äußern. Zu Fragen der Konzernsicherheit dürfe sich das Unternehmen grundsätzlich nicht öffentlich äußern. "In regelmäßiger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden werden stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen", erklärte ein Unternehmenssprecher auf AFP-Anfrage.

Papperger selbst sagte in der "FAZ" (Freitagsausgabe), er gehe noch von einer langen Kriegsdauer aus. Der Abnutzungskrieg schade zwar auch Russland, sagte der Rheinmetall-Chef demnach. "Aber dauern kann er noch ewig, Russland hat seine Industrie komplett auf Kriegswirtschaft umgestellt." Deshalb geht Papperger auch von einem anhaltendem Wachstum für das Rüstungsunternehmen aus - 2024 soll der Umsatz um 40 Prozent zulegen.

J.Burmester--HHA