Meloni: Angriffe auf Blauhelmsoldaten im Libanon "inakzeptabel"
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni hat Angriffe auf Soldaten der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) scharf kritisiert. "Ich halte es für inakzeptabel, Unifil ins Visier zu nehmen", sagte sie am Freitag auf einer Pressekonferenz mit ihrem libanesischen Kollegen Nadschib Mikati in Beirut. Sie forderte, "dass alle Parteien sich jederzeit dafür einsetzen, dass die Sicherheit jedes einzelnen dieser Soldaten garantiert ist".
Meloni sprach sich beim ersten Besuch eines Staats- oder Regierungschefs im Libanon seit Beginn der Eskalation zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im vergangenen Monat für eine Stärkung der Unifil-Friedenstruppe aus. "Nur wenn wir Unifil stärken und gleichzeitig ihre Unparteilichkeit wahren, werden wir in der Lage sein", das Kapitel des Krieges abzuschließen, sagte sie.
Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon gerät die dortige UN-Friedenstruppe verstärkt zwischen die Fronten. Vergangene Woche waren fünf Blauhelmsoldaten bei israelischen Armeeeinsätzen im Südlibanon verletzt worden, was international Empörung auslöste.
Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Italien zählt mit rund 1000 Soldaten zu den am stärksten beteiligten europäischen Ländern. Die Bundeswehr ist an dem maritimen Einsatzverband der Unifil beteiligt, der Waffenschmuggel auf dem Seeweg unterbinden soll.
M.Huber--HHA