Afrikanische Union setzt Mitgliedschaft von Burkina Faso nach Militärputsch aus
Die Afrikanische Union (AU) hat die Mitgliedschaft von Burkina Faso nach dem Militärputsch in der vergangenen Woche ausgesetzt. Der Staatenbund verlangte am Montag die Rückkehr zur "verfassungsmäßigen Ordnung" in dem westafrikanischen Land. Solange diese Forderung nicht erfüllt sei, werde Burkina Faso von allen Aktivitäten der AU ausgeschlossen, erklärte der Rat für Frieden und Sicherheit, der sich mit Streitthemen innerhalb der AU befasst, im Onlinedienst Twitter.
Nach der Machtübernahme durch das Militär in Burkina Faso hatte auch die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas) das Land am Freitag vorläufig aus dem Bündnis ausgeschlossen. Am Montag trafen Vertreter der Ecowas in der Hauptstadt Burkina Fasos, Ouagadougou, zu Gesprächen mit der Junta ein. Auch der Sondergesandte der UNO für Westafrika und den Sahel, Annadif Mahamat Saleh, nimmt an den Beratungen teil.
Die Militärs hatten am 24. Januar die Macht übernommen. Präsident Roch Marc Christian Kaboré wurde unter Aufsicht gestellt. Chef der Junta ist Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba.
Ebenso wie die Nachbarstaaten Mali und Niger wird Burkina Faso seit 2015 in eine Spirale der Gewalt hineingezogen, die von dschihadistischen Gruppen ausgeht. Dabei wurden mindestens 2000 Menschen getötet und 1,4 Millionen weitere vertrieben. Am Sonntagabend teilte der französische Generalstab mit, bei einem gemeinsamen Militäreinsatz mit Kräften aus Burkina Faso seien 60 Dschihadisten getötet worden.
U.Smith--HHA