USA ziehen das Kopfgeld auf Chef der HTS-Miliz in Syrien zurück
Die USA ziehen das Kopfgeld zurück, das auf den Chef der Islamistenmiliz HTS in Syrien ausgesetzt war. Nach einem Treffen mit HTS-Chef Ahmed al-Scharaa in Damaskus sagte die US-Nahostbeauftragte Barbara Leaf am Freitag, sie habe in dem Gespräche "positive Botschaften" erhalten. "Auf der Grundlage unseres Gesprächs habe ich ihm gesagt, dass wir die Belohnung abschaffen (...), die seit einigen Jahren ausgesetzt war", sagte Leaf.
Leaf war mit anderen US-Diplomaten am Freitag in die syrische Hauptstadt gereist, um dort den Anführer der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Schams (HTS), Mohammed al-Dscholani, zu treffen, der inzwischen unter seinem bürgerlichen Namen Ahmed al-Scharaa auftritt.
Die USA und weitere westliche Staaten führen die HTS offiziell nach wie vor als Terrororganisation.
Eine für Freitag in Damaskus geplante Pressekonferenz wurde abgesagt. Leaf bestritt, dass dies wegen Sicherheitsbedenken geschehen sei. "Ich möchte klarstellen, dass es kein Sicherheitsproblem als solches gab", sagte Leaf. "Wir konnten nur nicht mehr rechtzeitig zum Veranstaltungsort gelangen, bevor wir die Stadt verlassen mussten."
Kämpfer unter Führung der HTS-Miliz hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien beendet. Assad, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland.
L.Keller--HHA