Machtkampf in Österreich: ÖFB-Chef Mitterdorfer tritt zurück
Der stark in die Kritik geratene Klaus Mitterdorfer ist als Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) zurückgetreten. Dies teilte der Verband am Donnerstagabend mit. Mitterdorfer hatte im Mittelpunkt des Machtkampfes im Verband gestanden, auch Nationaltrainer Ralf Rangnick hatte sich gegen den 59-Jährigen gewendet.
"Die persönlichen Diffamierungen und Anschuldigungen der letzten Wochen vor und besonders auch hinter den Kulissen haben nicht nur meine Familie und mich in meiner ehrenamtlich ausgeführten Funktion, sondern in der Gesamtheit auch den ÖFB stark belastet", hieß es in der Erklärung Mitterdorfers, die der Verband verbreitete.
Er habe "immer versucht, das große Ganze zu sehen, konstruktiv im Sinne des Fußballs zu agieren und gemäß meiner Werte verbindend zu wirken. Letzteres ist zuletzt nicht (mehr) gelungen und daher ist der Zeitpunkt gekommen, die Konsequenzen zu ziehen."
Mitterdorfer war seit Juli 2023 im Amt. Umstritten war vor allem seine Entscheidung, sich zum Jahresende von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold trennen zu wollen. Dies sollte auf der Präsidiumssitzung am Freitag abgesegnet werden. Rangnick hatte diese Absicht deutlich kritisiert, daraufhin hatte ihm Mitterdorfer Vetternwirtschaft vorgeworfen - was der Deutsche, der Neuhold unterstützte, empört zurückwies.
"Der Präsident und ich haben seit zehn Wochen null Kontakt. Gar keinen. Zero. Deshalb wundert es mich, wenn er sagt, wir hätten ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis", sagte Rangnick: "Ich kann nur sagen, seit der Präsidiumssitzung, bei der ich vor zehn Wochen anwesend war, haben wir gar kein Verhältnis."
H.Brunner--HHA