EU-Umweltminister einigen sich auf Lieferketten zum Schutz der Wälder
Die Umweltminister der EU-Länder haben sich in Luxemburg grundsätzlich auf die Vermeidung von Entwaldung beim Anbau bestimmter Produkte in Drittländern geeinigt. Für Händler von Rohstoffen wie Palmöl, Holz, Kaffee, Kakao und Soja solle es in der EU "verbindliche Sorgfaltspflichten" geben, erklärten die Mitgliedstaaten am Dienstag in Luxemburg. Auch Rindfleisch, Leder, Schokolade und Möbel sollen darunter fallen.
Damit will die EU ihre Importe und Exporte dieser Waren "entwaldungsfrei" gestalten. In der Praxis sollen importierende Unternehmen für ihre Lieferkette verantwortlich sein. Umweltorganisationen kritisierten am Dienstag, dass andere Produkte wie Mais, Kautschuk oder Schweinefleisch nicht mit in die Liste aufgenommen worden seien.
Die EU-Kommission hatte den 27 EU-Mitgliedstaaten Mitte November vorgeschlagen, Einfuhren etwa von Soja und Palmöl zu verbieten, wenn diese nach Dezember 2020 auf abgeholzten Flächen angebaut wurden. Der Konsum der EU-Bürger ist für 16 Prozent der weltweit durch importierte Produkte verursachte Entwaldung verantwortlich, was die EU zum zweitgrößten Zerstörer von Regenwäldern macht, nach China und vor Indien und den USA.
Nun müssen die Mitgliedstaaten mit dem EU-Parlament noch darüber verhandeln.
O.Zimmermann--HHA