Hamburger Anzeiger - Ölpreis auf dem höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren

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Ölpreis auf dem höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren
Ölpreis auf dem höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren

Ölpreis auf dem höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren

Die Hoffnung auf eine rasche Erholung der Weltwirtschaft von der Corona-Pandemie hat den Ölpreis auf den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren steigen lassen. Sowohl Öl der Nordseesorte Brent als auch der US-Sorte WTI kosteten am Dienstag im asiatischen Handel so viel wie seit Oktober 2014 nicht mehr. Auch die wachsende Sorge über geopolitische Spannungen treibe den Ölpreis, erklärten Analysten.

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Ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent kostete bei Börsenschluss in Hongkong 88,13 Dollar (rund 77,34 Euro), ein Fass der Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte bei 85,74 Dollar. Beide Preise hatten zuletzt im Oktober 2014 höher gelegen.

Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise war der Ölpreis im Jahr 2020 wegen mangelnder Nachfrage auf Rekordtiefstände abgesackt. Der Preis für die Nordseesorte Brent lag zeitweise bei 16 Dollar pro Barrel, der für WTI sogar im negativen Bereich. Seitdem ist er wieder kräftig gestiegen. Ende September 2021 kletterte er wieder über die Marke von 80 Dollar pro Barrel.

Der jüngste Preisanstieg erfolgte, nachdem sich die Huthi-Rebellen aus dem Jemen zu Angriffen in Abu Dhabi bekannt hatten. Bei der Explosion eines Treibstofftanks am Montag waren dort drei Menschen getötet worden. Zivilisten und ausländische Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden daraufhin aufgefordert, strategische Infrastrukturanlagen zu meiden. An den Märkten wuchsen deshalb die Sorgen über die Sicherheit der Öllieferungen aus der rohstoffreichen Golfregion.

Dazu kommt die Hoffnung, dass mehr und mehr Länder sich wieder öffnen und die Menschen wieder mehr reisen, weil Studien zufolge die Omikron-Variante des Coronavirus zwar ansteckender ist, die Krankheit aber schwächer verläuft. Die Preise für Kerosin sind bereits stark gestiegen.

Analyst Craig Erlam von Oanda erklärte, dazu kämen Hinweise, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihre Partner Schwierigkeiten hätten, die vereinbarten 400.000 Barrel Öl pro Tag zusätzlich zu produzieren. Die Opec+ werde dies Ziel verfehlen, etwa weil die Länder in der Corona-Krise nicht genug in die Förderung investiert hätten. "Das sollte den Ölpreis weiter stützen und das Gerede über dreistellige Preise." Die Investmentbank Goldman Sachs etwa hat einen steilen Anstieg vorausgesagt - der Ölpreis könnte demnach im kommenden Jahr die Marke von 100 Dollar pro Barrel knacken.

In Deutschland sorgt der hohe Ölpreis bereits dafür, dass der Dieselpreis ein neues Allzeithoch erreichte. Ein Liter Diesel an der Tankstelle kostete vergangene Woche laut ADAC 1,586 Euro und damit so viel wie nie. Der Benzinpreis stieg demnach im bundesweiten Durchschnitt auf 1,655 Euro pro Liter.

R.Weber--HHA