Hamburger Anzeiger - Chinas Exportwirtschaft legt stark zu - dunkle Vorzeichen bleiben

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Chinas Exportwirtschaft legt stark zu - dunkle Vorzeichen bleiben
Chinas Exportwirtschaft legt stark zu - dunkle Vorzeichen bleiben / Foto: STR - AFP

Chinas Exportwirtschaft legt stark zu - dunkle Vorzeichen bleiben

Chinas Exporte haben im Oktober überraschend stark zugelegt, auch vor dem Hintergrund der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten bleiben aber dunkle Vorzeichen. Die Ausfuhren stiegen um 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Zoll in Peking am Donnerstag mitteilte. Das war das größte Plus seit Mitte 2022 und deutlich mehr als von Experten erwartet. Die Importe sanken jedoch - ein Zeichen für die anhaltende Schwäche des Binnenkonsums.

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Die Exporte stiegen den Angaben zufolge auf rund 309 Milliarden Dollar (gut 287 Milliarden Euro). Im September hatten die Ausfuhren mit 2,4 Prozent deutlich weniger stark zugelegt. Auch die Importe waren im Vormonat leicht gestiegen - nun gingen sie um 2,3 Prozent zurück. Das war ebenfalls mehr als von Experten prognostiziert und Zeugnis weiterhin bestehender Probleme.

Die Erholung der chinesischen Wirtschaft kommt seit dem Ende der strikten Corona-Maßnahmen nur schleppend voran. Eine zentrale Herausforderung ist die schwere Krise des Immobiliensektors, die auch zur Schwäche des inländischen Konsums beiträgt. Unternehmen sind hoch verschuldet, Bauprojekte werden nicht fertiggestellt, Preise fallen. Die Führung in Peking ist dennoch zuversichtlich, ihr ambitioniertes Wachstumsziel von fünf Prozent in diesem Jahr zu erreichen.

Die chinesischen Behörden hatten in den vergangenen Wochen eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht, häufig mit Blick auf den Immobiliensektor, etwa Zinssenkungen und erleichterte Regeln für den Hauskauf. Anfangs hatten die Märkte darauf euphorisch reagiert. Die Euphorie ließ jedoch nach, Experten halten die bisherigen Schritte für noch nicht ausreichend.

Zusätzlich fürchtet die Volksrepublik mit der Wahl von Trump einen verschärften Handelskonflikt mit den USA. In seiner ersten Amtszeit hatte Trump einen Handelskrieg mit China angezettelt und umfangreiche Zollerhöhungen in Kraft gesetzt. Sein Nachfolger Joe Biden hielt an dieser harten Linie weitgehend fest, Trump kündigte nun im Wahlkampf an, noch einmal nachzulegen und etwa neue Zölle in Höhe von 60 Prozent auf Produkte aus China einzuführen.

Das Exportwachstum im September sei "weitaus besser" ausgefallen als erwartet, erklärte Zhang Zhiwei, Chefökonom von Pinpoint Asset Management. "Dies könnte teilweise darauf zurückzuführen sein, dass Exporteure versuchen, Lieferungen vorzuziehen, um den Schaden eines möglichen Handelskrieges im nächsten Jahr zu mindern." In jedem Fall könne China sich nicht darauf verlassen, dass die Exporte die Wirtschaft des Landes tragen.

Chinas Präsident Xi Jinping warnte Trump vor einem Handelskrieg. Xi habe dem Wahlsieger mitgeteilt, dass die Geschichte gezeigt habe, "dass China und die Vereinigten Staaten von einer Zusammenarbeit profitieren und bei einer Konfrontation verlieren", berichtete das chinesische Staatsfernsehen am Donnerstag. Gute US-chinesische Beziehungen stünden "im Einklang mit den gemeinsamen Interessen und den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft".

F.Schneider--HHA