Hamburger Anzeiger - Fehlzeiten der Beschäftigten trotz Corona-Pandemie leicht gesunken

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Fehlzeiten der Beschäftigten trotz Corona-Pandemie leicht gesunken
Fehlzeiten der Beschäftigten trotz Corona-Pandemie leicht gesunken

Fehlzeiten der Beschäftigten trotz Corona-Pandemie leicht gesunken

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie sind die krankheitsbedingten Fehlzeiten der Beschäftigten in Deutschland im vergangenen Jahr erneut leicht gesunken. Nach am Montag veröffentlichten Auswertungen der Techniker Krankenkasse und der DAK-Gesundheit erklärt sich der Rückgang durch deutlich weniger Fehltage wegen Erkältungskrankheiten. Dies ist demnach ein Effekt der Hygiene- und Abstandsregeln in der Corona-Pandemie. Psychische Erkrankungen haben hingegen eine wachsende Bedeutung bei Krankmeldungen.

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Die Techniker wertete Daten von ihren 5,5 Millionen Versicherten aus, die DAK von ihren 2,4 Millionen Versicherten.

Nach der Analyse der Techniker lag der Krankenstand 2021 bei 3,97 Prozent. Zuletzt sei er 2013 auf einem ähnlich niedrigen Niveau (4,02 Prozent) gewesen. Schon im ersten Corona-Jahr 2020 war der Krankenstand gesunken. Im Durchschnitt sei 2021 jeder TK-Versicherte 14,5 Arbeitstage krankgeschrieben worden. 2020 waren es 15,1 Tage, 2018 und damit vor der Pandemie mit 15,5 Tagen ein ganzer Arbeitstag mehr als zuvor.

Der Rückgang bei der Techniker erklärt sich demnach rechnerisch nahezu vollständig durch weniger Erkältungskrankheiten. So fielen Versicherte der Kasse deshalb 2021 noch 1,64 Tage aus - 2018 waren es 2,55 Tage. TK-Chef Jens Baas erklärte: "Das zeigt, dass die Abstands- und Hygieneregeln nach wie vor sehr wirksam sind." Mit 21,8 Prozent aller Krankschreibungen lagen psychische Diagnosen bei der Techniker das vierte Mal in Folge an erster Stelle der Gründe für Krankschreibungen.

Auch die DAK-Gesundheit verzeichnete im Vorjahresvergleich einen Rückgang der Krankmeldungen, mit vier Prozent lag der Krankenstand ähnlich hoch wie bei der Techniker. Auch bei dieser Kasse erklärte sich der Rückgang vor allem durch weniger Fehltage wegen Atemwegserkrankungen.

Vor der Corona-Pandemie kamen demnach im Schnitt auf jeden Versicherten 2,21 Fehltage wegen solcher Erkrankungen, vergangenes Jahr waren es nur noch 1,46 Fehltage. Psychische Erkrankungen erreichten dafür einen neuen Höchststand mit 2,76 Fehltagen je Versicherten. Alleine Depressionen verursachten rechnerisch 1,08 Fehltage pro Versicherten.

Die meisten Fehltage bei der DAK-Gesundheit gab es anders als bei der Techniker allerdings wegen Rückenschmerzen oder anderer Muskel-Skelett-Probleme. Mehr als ein Fünftel des Arbeitsausfalls ließ sich damit begründen. Den stärksten Anstieg bei diesen Fehltagen gegenüber der Zeit vor Corona hatten laut Analyse Erzieherinnen und Erzieher mit einem Plus von 13 Prozent.

Auch beim Klinikpersonal mit plus sieben Prozent und in der Altenpflege mit einem Plus von fünf Prozent gingen die Fehltage wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen weiter hoch. Bestätigte Corona-Infektionen spielten mit rund 19 Fehltagen je 100 Versicherte hingegen insgesamt nur eine geringe Rolle.

"Bisher ist der Krankenstand in der Pandemie erfreulicherweise nicht gestiegen", erklärte Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Das liege an dem "extrem niedrigen Niveau" der Atemwegserkrankungen.

"Alarmierend" seien allerdings die weiter steigenden Fehlzeiten bei den psychischen Erkrankungen. "In der Corona-Pandemie fühlen sich viele Menschen gestresst und stehen unter Anspannung", so Storm. Das führe offensichtlich zu einer Zunahme von Fehltagen wegen Rückenschmerzen und bestimmten psychischen Diagnosen.

Th.Frei--HHA